Wie wird man ein attraktiver Arbeitgeber für die Generationen Y und Z?

Wie wird man ein attraktiver Arbeitgeber für die Generationen Y und Z?

12. September 2018 - Geschrieben von: Lena Flecke

Im letzten Monat – genau genommen Anfang August – begann für einen Teil der Generationen Y und Z ein neuer spannender Lebensabschnitt: die Ausbildung! Aus dem Anlass (und weil wir in diesem Monat selbst an einer Ausbildungsmesse teilnehmen werden) beschäftigen wir uns in diesem Blog mit der Frage, was die verschiedenen Generationen voneinander unterscheidet und wie man ein attraktiver Arbeitgeber für die Generationen Y und Z wird.

Was versteht man unter „Generationen“?

Einzelne Generationen unterscheiden sich in ihren Merkmalen voneinander. Dabei grenzen sich neue Generationen wie die Generationen Y und Z bewusst, oder auch unbewusst, von bestehenden Generationen ab. Generationen können beispielsweise durch einschneidende Erlebnisse wie Kriege, aber auch gravierende technische Veränderungen geprägt werden, was die Bevölkerung nachhaltig im täglichen Handeln beeinflussen.

Ab dem Geburtenjahrgang 1922 bis heute sind fünf Generationen klassifiziert worden. Auch wenn es in diesem Blog hauptsächlich um die beiden jüngsten Generationen (Y und Z) gehen sollen, werden nachfolgend kurz alle Generationen vorgestellt.

Von den Traditionalisten zur Generation Z

Die Traditionalisten wurden zwischen 1922 und 1955 geboren. Sie haben das Ende des ersten Weltkriegs wie auch den zweiten Weltkrieg in ihrer Kindheit und Jugend miterlebt. Die Babyboomer wurden zwischen 1955 und 1969 geboren und waren die erste Nachkriegsgeneration nach dem zweiten Weltkrieg. Sie haben das Wirtschaftswunder erlebt und gehören zum geburtenreichsten Jahrgang. Die Generation X, geboren zwischen 1965 und 1980, wurde in ihrer Kindheit sehr stark durch die Wirtschaftskrise und die aufkommende Scheidungsrate geprägt. Die Generation Y, geboren zwischen 1980 und 2000, auch Gen Y oder Millennials genannt, sind die um die Jahrhundertwende Geborenen, die den Internetboom und die Globalisierung in vollen Zügen miterleben. Sie zeichnen sich durch ein hohes Bildungsniveau aus. Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, wird auch Generation YouTube genannt und hat die Digitalisierung des Alltags komplett in ihr Leben eingebaut.

A Stefanovska – stock.adobe.com

Merkmale der Generation Y (geboren zwischen 1980 und 2000)

Die Generation Y strömt zurzeit auf den Arbeitsmarkt und stellt im Gegensatz zu vorhergegangenen Generationen ganz besondere Ansprüche an Unternehmen. Die eigene Arbeit muss sinnhaft sein, Spaß machen und ein hohes Maß an Abwechslung bieten. Die Generation legt außerdem einen hohen Wert auf Selbstverwirklichung, ist lernbereit und arbeitswillig wie auch flexibel und anpassungsbereit. Mitglieder dieser Generation sind Teamplayer, welche sich in der virtuellen Welt wie auch offline durch eine exzellente Vernetzung auszeichnen. Die Generation Y ist mit neuen Technologien aufgewachsen und daher bestens mit dem Web 2.0 vertraut. Sie arbeitet gerne selbständig und unabhängig. Weiterhin legt diese Generation sehr viel Wert auf Freiraum für Privates. Für diese Generation sollte es die Möglichkeit geben, private Angelegenheiten auch während der Arbeitszeit regeln zu können; gleichzeitig ist man jedoch auch bereit, bei Bedarf in der Freizeit zu arbeiten.

Merkmale der Generation Z (geboren zwischen 1995 und 2010)

Im Gegenteil zur Generation Y hat die Generation Z den Arbeitsmarkt noch nicht betreten. Umso wichtiger ist es, dass sich Arbeitgeber schon einmal Gedanken darum machen, wie sie sich zukünftig um Arbeitnehmer dieser Generation bewerben können. In Zeiten des Bewerbermangels und der „drohenden“ Digitalisierung wird sich die Generation Z womöglich ihren Wunscharbeitgeber aussuchen können. Die Generation Z ist komplett mit digitalen Technologien aufgewachsen und kennt im Gegenzug zur Generation Y nichts anderes als ein Leben mit Smartphones, Tablets und schnellem Internet. Mehr als die Generation Y möchte diese Generation wieder strikt zwischen Privat- und Berufsleben trennen. Der Laptop wird nicht mit nach Hause genommen, da eine feste Abgrenzung gewollt ist. Selbstverwirklichung wird nicht mehr nur in der Arbeit gesucht, sondern vor allem in der Freizeit und in sozialen Kontakten. Sozialer Kontakt findet genauso virtuell wie in der realen Welt statt. Die Generation Z hat einen großen Wunsch danach, sich frei zu entfalten, da sie sich in alle Richtungen ungebremst ausprobieren kann. Die Generation ist sich jedoch auch der eigenen unsicheren Zukunft bewusst, da sie den Wohlstand der Elterngeneration nicht erreichen werden. Weitere eindeutige Merkmale lassen sich zurzeit noch nicht ableiten, da diese Generation den Arbeitsmarkt erst langsam betreten hat.

Was Arbeitgeber beachten sollten

In den letzten Jahren hat die Arbeitswelt begonnen, sich grundlegend zu verändern. In den nächsten Jahren wird diese Entwicklung noch stärker zu bemerken sein. Die Digitalisierung und die Globalisierung schreiten immer schneller voran. Die geburtenstarken Jahrgänge der der Babyboomer und der Generation X (heute die 50- bis 65-jährigen) hören sukzessive auf, zu arbeiten. Die darauffolgenden Generationen Y und Z sind geburtenschwächer und werden diese Lücke nicht füllen können. Nicht ohne Grund hört man immer wieder, dass Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Personal wird daher zu einer immer knapperen Ressource werden. Mitarbeiter, die den jüngeren Generationen angehören, werden in der Zukunft zwischen mehreren Arbeitgebern wählen können. Für Unternehmen gilt es, sich schnellstmöglich so aufzustellen, dass sie sich beiden Generationen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.

Die Generationen Y und Z ticken unterschiedlich

Schätzungen zufolge sind aktuell acht Millionen Mitglieder der Generation Y auf dem Arbeitsmarkt sowie drei Millionen der Generation Z. Beide Generationen wünschen sich Mitbestimmung und Eigenbeteiligung, um sich entwickeln zu können. Ansonsten unterscheiden sie sich wie zuvor beschrieben voneinander. Während die Generation Y sich eher flexible Arbeitszeiten, Home-Office und ein optimales Work-Job-Blending (Verschmelzung des Berufs- und Privatlebens) wünschen, legt die Generation Z Wert auf eine klare Trennung des Berufs- und Privatlebens und wünscht sich klar definierte Strukturen im Job.

Diversity: Generationen können voneinander lernen

Dass die unterschiedlichen jüngeren Generationen mit ihren verschiedenen Werten und Einstellungen hinsichtlich ihres Lebens und Berufes im Arbeitsalltag aufeinander und auf andere, ältere Generationen treffen, kann für Unternehmen eine Herausforderung bedeuten, genauso aber auch eine wertvolle Chance sein. Unternehmen sollten Maßnahmen entwickeln, dass alle Generationen gut zusammen arbeiten können. Diversity ist ein Erfolgsfaktor, weil Unterschiedlichkeiten zugunsten des Unternehmens genutzt werden, anstatt eine Vereinheitlichung anzustreben. Jeder kann von jedem lernen. Die jungen Generationen können vor allem auf die Erfahrungen der älteren Generationen zurückgreifen und von diesen lernen, während die jüngeren Generationen den Älteren vielleicht die sich rasende verändernde Technologie besser erklären können.

In der Unternehmenskommunikation zur Anwerbung neuer Mitarbeiter sollten gezielt die Wünsche der potentiellen Arbeitnehmer angesprochen werden. Abhängig davon, welche Generation erreicht werden soll, müssen unter Umständen unterschiedliche Vorteile des Arbeitgebers genannt werden. Zielgruppenorientierte Marketingmaßnahmen werden sich als sinnvoll erweisen.

 

Vielleicht können Sie selbst am besten einmal Ihre neuen Azubis (falls im August welche in Ihr Unternehmen gekommen sind) fragen, wie diese am liebsten angesprochen werden wollen – das unterstützt mit Sicherheit die Suche im nächsten Jahr!

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