Thomas Buß unterzeichnet den Pakt: Arbeitsmarkt über die Grenze!
18. Dezember 2015 - Geschrieben von: Rita Sundag
Grenzgebiet nimmt Hürden des grenzüberschreitenden Arbeitsmarkts in Angriff
WN Gronau 11.12.2015:
Der Pakt ist geschlossen: Am Donnerstag 10.12.2015, fand in Ahaus die Startveranstaltung für den „Pakt: Arbeitsmarkt über die Grenze!“ statt. Dabei wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Der Pakt hat zum Ziel, mehr Dynamik in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt zu bringen. Gleichzeitig schafft er Transparenz und stimuliert die Akteure, die Chancen zu nutzen und Grenzhürden aus dem Weg zu räumen.
Gut 120 Interessierte und Teilnehmer waren in Ahaus versammelt. Zunächst berichteten Grenzgänger von ihren Erfahrungen. Ein Niederländer erzählte von seiner Arbeit im St. Antoniusheim in Vreden und ein deutscher Auszubildender von seinem Praktikum in den Niederlanden.
Rob Welten, Vorsitzender der Euregio, richtet sich im Namen aller Initiativnehmer direkt an die Vertreter aus Hannover, Düsseldorf, Den Haag und Berlin: „Bei Unterschieden im Steuersystem und bei der Sozialversicherung sowie bei der Anerkennung von Berufsausbildungen im Nachbarland sind Sie gefragt“. Dass sie den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt auf der Tagesordnung behalten werden, haben Dorothee Feller, Regierungsvizepräsidentin, MdB Ursula Schulte, Matthijs Huizing, Vorsitzender des Aktionsteams grenzüberschreitende Wirtschaft und Arbeitsmarkt, und Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, mit ihren Redebeiträgen und mit ihren Unterschriften bestätigt.
Die Beiträge zum Pakt sind regional und konkret. Sie richten sich an Arbeitssuchende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit grenzüberschreitenden Ambitionen. So planen JAWS und „Job find 4 you“, ein niederländisches und ein deutsches Personaldienstleistungsunternehmen, gemeinsam bis zum Ablauf des Jahres 2017 50 Arbeitsvermittlungen dies- und jenseits der Grenze durchzuführen mit dem Augenmerk auf langfristiger und nachhaltiger Integration im eingesetzten Unternehmen.
Die (teilweise nur „gefühlte“) Sprachbarriere, die sich in der Praxis oft schnell relativiert, wird aktiv und verstärkt von Grundschulen und Berufskollegs/ berufsbildenden Schulen sowie von Jobcentern jenseits der Grenze angegangen. Auch die Anfahrt zum Arbeitsplatz im Nachbarland, die wegen des manchmal fehlenden grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs erschwert wird, wird von den zuständigen Organisationen Sociale Dienst Oost Achterhoek und Werkplein Twente zumindest für die Einarbeitungsphase über kreativen Lösungen behoben. Im Landkreis Grafschaft Bentheim können niederländische Arbeitssuchende bei speziellen Jobbusfahrten an einem Tag mehrere Unternehmen kennenlernen.
Viele Organisationen wie die IHK Nordwestfalen, die Wirtschaftsförderungen und die Handwerkskammer Münster möchten nachdrücklich die grenzüberschreitenden Informationsströme optimieren in Bereichen wie etwa der Anerkennung von Abschlüssen und der Unternehmernachfolge. „Die Euregio ist positiv überrascht. Alle ziehen an einem Strang für eine starke grenzüberschreitende Wirtschaft“, so Dr. Elisabeth Schwenzow, Geschäftsführerin der Euregio.