Der berufliche Wiedereinstieg – Auf diese Punkte sollten Sie bei der Bewerbung unbedingt achten!
2. August 2017 - Geschrieben von: Lena Flecke
Irgendwann ist es so weit – Sie haben sich dazu entschlossen, den beruflichen Wiedereinstieg zu wagen und nun muss eine Bewerbung geschrieben werden. Eine Bewerbung nach der Elternzeit zu erstellen, kann sich als Herausforderung gestalten. Vor allem, wenn man längere Zeit aus dem Beruf raus ist und den eigenen „Marktwert“ gar nicht mehr so gut einschätzen kann. Daher wollen wir Ihnen als Hausfrau/Hausmann und Mutter/Vater einige Tipps für die Bewerbung zum Wiedereinstieg in den Beruf geben.
Ihre Wünsche für den beruflichen Wiedereinstieg
Bevor Sie Ihre Bewerbung zum Wiedereinstieg schreiben, sollten Sie genau überlegen, was Sie sich von der neuen Stelle wünschen beziehungsweise wie Sie sich diese vorstellen. Diese Wünsche beziehen sich einmal auf die organisatorischen Aspekte des Jobs, aber auch auf die inhaltlichen oder fachlichen Merkmale einer Stelle. Als Wiedereinsteiger können Sie am besten im Anschreiben auf diese Punkte eingehen.
Organisatorische Wünsche
Bei allen organisatorischen Dingen sollte man ehrlich zu sich selbst sein und überlegen, wann man die Stelle frühestmöglich antreten kann, wie viele Stunden man pro Woche arbeiten kann und in welcher Zeit diese Stunden geleistet werden können. Sind Sie grundsätzlich bereit, mehrtägige Geschäftsreisen anzutreten? Für den zukünftigen Arbeitgeber ist es überaus wichtig, dass Sie herausstellen, wie Sie sich die Arbeitszeitgestaltung vorstellen und auf welches Grad an Flexibilität Sie angewiesen sind.
Der Faktor der Kinderbetreuung (unter Berücksichtigung von Kitazeiten und Verfügbarkeit betreuender Personen etc.) beeinflusst dies maßgeblich. Ebenfalls ist es wichtig, sich Gedanken zur eigenen Mobilität und dem Arbeitsort zu machen. Wie lange ist der Arbeitsweg? Wie weit ist für Sie „zu weit“? Haben Sie ein Auto oder eine gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln? All diese Faktoren können die eigene tägliche bzw. wöchentliche Arbeitszeit beeinflussen.
Inhaltliche Wünsche
Wenn Sie sich darüber bewusst sind, wie viele Stunden Sie am besten in welchem Zeitraum arbeiten können, ist mindestens genauso wichtig, zu überlegen, wie die Arbeit inhaltlich aussehen soll. Was haben Sie beruflich vor der Elternzeit gemacht? Welche Position hatten Sie inne? Ist diese immer noch spannend für Sie? Oder wollen Sie sich in einem neuen Berufsfeld orientieren und quereinsteigen, zum Beispiel in Anschluss an eine Weiterbildung? Im Bewerbungsschreiben sollten die inhaltlichen Wünsche an den Wiedereinstieg in den Beruf daher nicht zu kurz kommen. Außerdem kann es von Vorteil sein, genau zu beschreiben, was Sie während der Elternzeit für den beruflichen Wiedereinstieg persönlich dazulernen konnten: sei es Geduld, oder Einfühlungsvermögen.
Kompetenzen und Qualifikationen
Sie verfügen sicherlich über zahlreiche Kompetenzen und Qualifikationen, die nach einer Pause nicht gleich „weg sind“. Dies hängt jedoch maßgeblich auch von der Länge der Pause ab. In manchen, vor allem technischen, Bereichen, finden Veränderungen rasend schnell ab. In solchen Fällen müssen Sie Ihre Bereitschaft, dazulernen zu wollen, eindeutig kommunizieren. Vielleicht können Sie auch mit einem niedrigeren Gehalt einsteigen, das mit der Zeit, in der Sie eingearbeitet und gegebenenfalls weitergebildet werden, angepasst wird.
So oder so sollten Sie als Wiedereinsteiger über das Anschreiben kommunizieren, was Sie selbst ins Unternehmen mitbringen und was für Aufgaben Sie in vorherigen beruflichen Tätigkeiten gerne und sehr gut ausgeführt haben. Sicherlich haben Sie auch während der Elternzeit Wissen und Fähigkeiten erworben, oder Eigenschaften gestärkt, die im beruflichen Kontext wichtig sein können. Empathie, Verständnis und Geduld sind oft solche Punkte, bei denen Eltern die Nase vorne haben können.
Was gehört in die Bewerbung zum Wiedereinstieg?
Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse gehören nach dem Wiedereinstieg zu jeder Bewerbung einer Hausfrau/eines Hausmannes oder einer Mutter/eines Vaters. Auf diese Bestandteile gehen wir im Folgenden detaillierter ein.
Das Anschreiben
Eines ist natürlich klar: das Bewerbungsschreiben ist beim Wiedereinstieg in den Beruf besonders wichtig. Im Anschreiben hat man nämlich die Möglichkeit, im Lebenslauf genannte Stationen zu erklären, das Interesse am Unternehmen zu bekunden und die persönliche Bewerbungsmotivation zu beschreiben und darzustellen. Wer sich aus der Elternzeit heraus bewirbt, kann deutlich machen, dass eine neue Lebensphase beginnt, auf die man sich freut und der man mit voller Motivation entgegenblickt.
Lebenslauf
Der Lebenslauf umfasst den schulischen sowie beruflichen Werdegang und führt den Zeitraum der Elternzeit auf. Ehemalige Arbeitgeber sollten genannt werden, genauso wie die Position, die man innehatte. Auch die Tätigkeitsschwerpunkte sind von hoher Relevanz. Schließlich ist das Ziel nach der Elternzeit meistens, diese wieder aufzugreifen.
Die Strukturierung empfehlen wir wie folgt: persönliche Daten, Kurzprofil, Schulbildung, Berufsausbildung/Studium, beruflicher Werdegang, Weiterbildung/Fortbildung, besondere Kenntnisse (z.B. Fremdsprachen, EDV), ggfs. sonstige Interessen/Engagement (z.B. Ehrenamt) oder eventuell Auslandsaufenthalte, Praktika, und Publikationen.
Zeugnisse und Bescheinigungen
Häufig, aber nicht immer, sind diese Nachweise für eine Bewerbung gewünscht. Fügen Sie Ihrer Bewerbung Arbeits-, Ausbildungs- und Schulabschluss-Zeugnisse sowie Zertifikate und Teilnahmebescheinigungen von Fort- bzw. Weiterbildungen bei. Nicht jede einzelne Teilnahmebescheinigung ist relevant für die Bewerbung, wählen Sie daher die aus, die thematisch auch etwas mit der Stelle zu tun haben.
Wagen Sie als Hausfrau/Hausmann/Mutter/Vater den Wiedereinstieg und schreiben Sie Ihre Bewerbung
Auch wenn Ihnen die Elternzeit lange vorkommt, werden Sie als Wiedereinsteiger schnell im Berufsleben ankommen. Wenn Sie sich vorher über Ihre Wünsche, Ziele und persönlichen Möglichkeiten bewusst werden, kann fast nichts mehr schief gehen!
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