Bist du rot, gelb, grün oder blau?

Bist du rot, gelb, grün oder blau?

12. April 2019 - Geschrieben von: Lena Flecke

Und nein, mit „blau“ ist nicht der Alkoholpegel gemeint. Die Farben rot, gelb, grün und blau stehen für bestimmte Verhaltensweisen, die man auch als „DISG-Profil“ bezeichnen kann. Dieses Profil steht für die folgenden verschiedenen Verhaltensweisen: „Dominant“ (rot), „Initiativ“ (gelb), „Stetig“ (grün) und „Gewissenhaft“ (blau). Jeder Mensch hat einen Anteil all dieser Facetten – nur unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Mischung macht’s und ergibt ein individuelles DISG-Profil!

Ein Beispiel aus dem Berufsleben

Zwei Kollegen arbeiten seit Jahren zusammen in einer Abteilung. Sie haben einen sehr ähnlichen Arbeitsstil. Beide sind eher zurückhaltend und arbeiten sehr genau. Ihre Arbeitsweise ist sorgfältig, da es für ihre Arbeit sehr wichtig ist, Daten genau zu erfassen und zu übermitteln. Es kommt nach einigen Jahren ein neuer Teamleiter hinzu, weil die Geschäftsführung dies als sinnvoll erachtet. Dieser Teamleiter tritt sehr selbstbewusst auf, ist aber auch schnell ungeduldig und drängt die beiden zu Ergebnissen, was sie als stressig empfinden.
Dieses Beispiel lässt sich anhand der DISG-Dimensionen gut erklären…

Was bedeutet DISG?

„DISG“ ist die Kurzform für die Dimensionen „Dominant“, „Initiativ“, „Stetig“ und „Gewissenhaft“, hinter denen sich auch die Farben verbergen. Der DISG-Test besteht aus verschiedenen Aussagen, von denen man die passendste bzw. die unpassendste Aussage für die eigene Person auswählen soll. Die Aussagen sind für eine der Dimensionen typisch. Am Ende wird zusammengerechnet. Hier zeichnet sich dann schon ein wenig ab, wie dominant, initiativ, stetig oder gewissenhaft man ist – also, wie rot, gelb, grün oder blau. Kurz gesagt gibt es also rote, grüne, blaue und grüne Menschen bzw. Verhaltens- und Arbeitsweisen.

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Wie reagiert man auf das eigene Umfeld und wie nimmt man es wahr?

Blaue und Grüne Personen reagieren eher zurückhaltend, während Rote und Gelbe bestimmt reagieren. Rote und Blaue nehmen ihr Umfeld als anstrengend und stressig wahr, während Gelbe und Grüne ihr Umfeld als angenehm und nicht stressig wahrnehmen. Die Dimensionen haben untereinander also gewisse Gemeinsamkeiten. Es kommt daher oft vor, dass jemand „gelb-grün“, „blau-grün“ oder „rot-gelb“ ist, also von zwei Farben / Dimensionen besonders viele Verhaltensweisen aufweist.

Dominant – rot

Rote sind aktiv und entschlossen, sie legen Wert auf Ergebnisse. Ihr Ziel ist, das Umfeld zu formen und Widerstände zu überwinden, um Ergebnisse zu erzielen. Eine solche Person ist auch der neue Teamleiter aus dem genannten Beispiel. Rote können als rücksichtslos empfunden werden. Sie sind außerdem als zielstrebig, selbstbewusst und bestimmend zu beschreiben. Sie reagieren knapp, werden schnell ungeduldig und wollen Kontrolle. Rote werden motiviert, wenn sie sich mit anderen messen können und sich Respekt verschaffen. Sie verlieren das Interesse, wenn Aufgaben zur Routine werden.

Initiativ – gelb

Gelbe sind gesprächig und offen, sie streben nach Anerkennung und binden ihre Mitmenschen ein, um Ergebnisse zu erzielen. Ihr Bedürfnis ist, akzeptiert zu werden. Sie wollen von ihren Mitmenschen Begeisterung. Gelbe sind emotional, lebhaft, gesprächig und optimistisch, aber auch sprunghaft. Auf andere können sie schnell oberflächlich wirken. Ihre Grundangst ist, benachteiligt zu werden. Motiviert sind sie, wenn es die Möglichkeit gibt, Spaß zu haben und wenn sie mit Menschen umgehen können.

Stetig – grün

Grüne sind verlässlich und kooperativ. Stabilität ist ihnen wichtig, weswegen sie schnell als unflexibel wahrgenommen werden. Ihr Grundbedürfnis ist die Sicherheit. Sie sind eher ruhig und geduldig sowie freundlich und kooperativ, sie möchten den persönlichen Kontakt. Grüne möchten ebenfalls mit anderen zusammenarbeiten, um Ergebnisse zu erzielen. Sie werden aber auch als empfindlich wahrgenommen und haben Angst davor, auf sich alleine gestellt zu sein. Sie werden motiviert, wenn sie ihre wahren Gefühle ausdrücken können und das ablehnen können, was ihren Vorstellungen widerspricht.

Gewissenhaft – blau

Blaue sind diszipliniert und eher besorgt. Sie streben nach Perfektion und werden daher oft als pedantisch empfunden. Ihr Grundbedürfnis ist, Dinge richtig zu machen. Die beiden Kollegen, die den neuen Teamleiter bekommen haben, sind in ihrem Persönlichkeitsprofil vorrangig blau. Ihre Angst ist, kritisiert zu werden. Sie sind distanziert, vorsichtig und emotionslos, aber auch sorgfältig und diszipliniert. Sie sind motiviert, wenn sie Fehler ausmerzen können, alles nach einer einheitlichen Vorstellung bewerten können und sich von bedrohlichen Dingen fernhalten können.

Im Team braucht man alle Farben

Hervorzuheben ist, dass man in den meisten Teams von allen Farben ein bisschen braucht, da man sich so bestmöglich ergänzt. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, genau wie individuelle Stressfaktoren und Motivatoren. Insofern ist es für das im Beispiel genannte Team wichtig, dass jeder den Mehrwert des anderen erkennt. Der Teamleiter ist auf die genaue Arbeitsweise seiner Kollegen angewiesen, sowie diese von seiner ergebnisorientierten Art profitieren können. Gut oder schlecht gibt es nicht – in der Zusammenarbeit macht die Kombination der Vielfalt aller Teammitglieder den Erfolg aus. Es ist wichtig zu lernen, anderen Verhaltenstypen flexibel zu begegnen. Ein DISG-Test kann dabei gut helfen. Wenn man weiß, wie der Rest des Teams „tickt“, kann man sich aufeinander einstellen und voneinander lernen.

Und, welche Farbe hast du selbst wohl?

Weitere Infos: www.persolog.de/das-persolog-persoenlichkeits-modell

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