Mut zur beruflichen Veränderung – 5 Gründe, wie Sie dem neuen Arbeitgeber Ihren Wechsel erklären können
28. August 2017 - Geschrieben von: Lena Flecke
Sie haben sich zu einer beruflichen Veränderung entschlossen. Diese Entscheidung wurde von Ihnen sicherlich nicht von heute auf morgen getroffen, sondern nach und nach werden verschiedene Aspekte zu der Entscheidung, einen beruflichen Neuanfang zu wagen, beigetragen haben. Nun haben Sie den Mut zur Veränderung und zur Neuorientierung im Beruf.
Das (berufliche) Leben ändern und optimieren
Bei vielen Arbeitnehmern dauert es sehr lange, sich den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung überhaupt einzugestehen. Sich beruflich umorientieren zu wollen, bedeutet für viele, das eigene Leben ändern zu müssen. Das bereitet einem oft Angst, da man nicht weiß, wie die Zukunft bei einem anderen Arbeitgeber aussehen wird und ob diese überhaupt besser sein wird.
Haben Sie sich jedoch zur beruflichen Veränderung entschieden und schreiben bereits Bewerbungen für eine neue, spannendere oder passendere Stelle, steht dem beruflichen Neuanfang nur noch eine Kleinigkeit im Weg: wie begründen Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber die Neuorientierung im Beruf? Denn die Frage, warum Sie den Job wechseln möchten, wird unter Garantie gestellt werden.
Die berufliche Veränderung begründen
Die Frage auf diese Antwort lässt häufig Rückschlüsse auf Ihr bisheriges, noch bestehendes Arbeitsverhältnis zu. Dass Sie mit den Kollegen oder dem Vorgesetzten nicht klargekommen sind, ist meist ein eher schlechter Grund und gibt dem Personaler im Vorstellungsgespräch womöglich zu denken – was, wenn das in seinem Unternehmen genau so sein wird und Sie bei kleinen Problemen im Team einen Rückzieher machen?
Daher wollen wir Ihnen fünf nachvollziehbare (und häufig vorkommende) Gründe für die Neuorientierung im Beruf nennen und erläutern. Vielleich trifft auch einer von diesen auf Sie zu, sodass Sie mit unseren Tipps Ihr Wechselmotiv besser erklären können. Oder Sie können zumindest die Probleme mit den Kollegen umschreiben und aufführen, dass Sie sich „mehr Herausforderungen in einem größeren Unternehmen“ wünschen.
So oder so ist der Personaler, mit dem Sie Ihr Bewerbungsgespräch führen werden, aber auch nur ein Mensch, der die individuellen Gründe für einen Jobwechsel sicherlich nachvollziehen kann – wenn Sie diese anschaulich begründen können.
1. Sie möchten sich weiterentwickeln und neue Herausforderungen annehmen
Bei vielen Arbeitnehmern ist es so, dass man an einem bestimmten Punkt das Gefühl bekommt, sich im eigenen Unternehmen nicht mehr weiterentwickeln zu können. Vielleicht ist die für Sie höchstmögliche Position bereits erreicht worden. Dies kann vor allem bei flachen Hierarchien mit wenigen Hierarchieebenen der Fall sein. Wenn Sie merken, dass Sie nicht mehr weiter vorankommen, obwohl Sie sich neue Herausforderungen wünschen, ist der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung sehr gut nachvollziehbar. Machen Sie im Vorstellungsgespräch beim potentiellen Arbeitgeber deutlich, wo Sie beruflich hinwollen und warum Ihnen Ihre bisherige berufliche Stellung nicht ausreicht. Es sollte erkennbar werden, welche Entwicklungsmöglichkeiten Sie sich zukünftig wünschen, was Sie dazulernen wollen und warum Sie glauben, dass dies bei diesem potentiellen neuen Arbeitgeber für Sie möglich sein kann. Was bedeuten „neue Herausforderungen“ für Sie persönlich?
2. Sie möchten in einer anderen Arbeitsumgebung oder Branche arbeiten
Ein weiterer häufiger Grund für den Jobwechsel ist der Wunsch nach einer anderen Arbeitsumgebung oder einer anderen Branche. Vielleicht wünschen Sie sich andere Größenordnungen oder Strukturen und möchten von einem kleinen/mittelständischen Unternehmen zu einem Konzern oder zu einem Start-Up wechseln. Vielleicht möchten Sie auch internationaler arbeiten. Oder der gleiche Job in einer anderen Branche wirkt einfach attraktiver auf Sie.
Bereiten Sie sich in diesen Fällen auf das Vorstellungsgespräch vor, indem Sie überlegen, warum der potentielle neue Arbeitgeber Ihnen dies bieten kann. Was gewinnen Sie durch den Arbeitgeberwechsel und den beruflichen Neuanfang in diesem Unternehmen?
3. Sie möchten weniger weit pendeln
Eigentlich macht Ihnen Ihr Job Spaß, aber die weite Fahrt zum Arbeitsort nervt Sie. Ein Grund, den jeder gut verstehen kann. Sofern Ihr aktueller Arbeitgeber keine (häufigere) Möglichkeit zum Home-Office anbietet, oder Ihnen eine Versetzung vorschlägt, kommt nur eine berufliche Veränderung, die den Arbeitsort betrifft, infrage.
Ihr privates Leben ändert sich zum positiven, wenn neben den verringerten Pendelzeiten ein neuer, attraktiver Job dazukommt, der Ihnen spannende Aufgaben bietet. Ihr potentieller neuer Arbeitgeber wird diesen Grund auf jeden Fall nachvollziehen können. Stellen Sie selbst nur sicher, dass die geringere Fahrtzeit gewährleistet sein kann, oder inwieweit Sie für optionale Dienstreisen zur Verfügung stehen würden.
4. Sie möchten mehr Zeit mit der Familie verbringen
Der Anstoß, den Job zu wechseln und sich beruflich umzuorientieren, um mehr Zeit mit der eigenen Familie verbringen zu können, hängt häufig mit dem zuvor genannten Punkt zusammen. Man hat nicht genug Zeit für die eigene Familie, weil man so lange pendelt. Aber auch aus anderen Anlässen kann es möglich sein, für das Privatleben nicht ausreichend Zeit zu haben. Vielleicht, weil die Arbeitszeit pro Woche bei 40 Stunden liegt und man diese gerne herabstocken möchte, aber das beim alten Arbeitgeber nicht machen kann. Oder, weil man zum Beispiel Schichtdienste hat, die auch die Wochenenden abdecken.
Eine berufliche Veränderung mit einem neuen Arbeitgeber kann eine Verbesserung hinsichtlich der persönlichen Work-Life-Balance schaffen. Spielen Sie aber in solchen Fällen direkt mit offenen Karten. Wenn Sie mit dem Personaler ein Gespräch führen und solche Wechselmotive nicht ansprechen, kann es sein, dass Sie sich hinterher wieder in derselben Situation befinden, wie vorher. Klären Sie entsprechend, wann und in welchem Zeitraum die Arbeitszeit geleistet werden muss. Vielleicht bietet man Ihnen auch einen Tag Home-Office in der Woche an, oder eine Umverteilung der Arbeitszeit auf die Wochentage.
5. Sie möchten mehr verdienen
Manchmal ist eine Neuorientierung im Beruf auch notwendig, weil man mit dem aktuellen Gehalt absolut nicht zufrieden ist. Oder man weiß, dass sich am aktuellen Gehalt nichts ändern lassen wird – weil man zum Beispiel die letzte Gehaltsstufe erreicht hat, obwohl nach eigenem Ermessen noch Luft nach oben ist. Auf der Suche nach einem neuen Job sollte man in einer solchen Situation direkt seinen Gehaltswunsch angeben und diesen auch im Gespräch thematisieren. Sie werden mitunter gute Gründe haben, mehr Geld zu erwarten.
Vielleicht konnte Ihr vorheriger Arbeitgeber einfach nicht mehr zahlen. Das kann bei einem anderen Unternehmen je nach Branche und Größe für die inhaltlich selbe Stelle durchaus anders aussehen. Verdeutlichen Sie, warum Sie dieses Gehalt erwarten und warum Sie denken, dass Ihnen aufgrund Ihrer Kompetenzen eine Summe X zustehen würde. Mitunter hat das Unternehmen feste Gehaltsstufen, über die Sie sich im Vorfeld schon informieren können.
Dennoch muss man bei diesem Grund immer ein wenig vorsichtig sein. Ein gewisses Gehalt ist sicherlich notwendig, um gut leben zu können. Aber ein höheres Gehalt hat nicht zwangsläufig was mit dem Spaß am Job zu tun. Wenn Sie woanders mehr Geld verdienen können, aber eigentlich sonst mit Ihrer Stelle und der Arbeit zufrieden sind, sollten Sie sich den Wechsel gut überlegen. Legen Sie sich also für das Vorstellungsgespräch plausible Erklärungen zurecht. Warum denken Sie, dass Sie mehr verdienen sollten? Warum denken Sie, dass Sie das bei diesem Unternehmen erreichen sollten?
Ihr beruflicher Neuanfang
Sie haben den Mut zur Veränderung und dazu, sich beruflich umzuorientieren. Daher: erklären Sie Ihren Wechsel, aber rechtfertigen Sie sich nicht dafür. Schieben Sie die Schuld nicht auf andere und machen Sie Ihren (ehemaligen) Arbeitgeber nicht schlecht. Bemühen Sie sich vielmehr, schlüssig zu erläutern, aus welchen fachlichen beziehungsweise inhaltlichen Gründen Ihre Wahl auf das neue Unternehmen gefallen ist. Halten Sie sich nicht zu lange mit der eigentlichen Begründung für den Wechsel auf, sondern konzentrieren Sie sich auf Ihren Wunsch, beim neuen Arbeitgeber einzusteigen.
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