Lohnhallengespräch: Aktuelle Entwicklungen in der Leiharbeit und bei Werkverträge

27. Januar 2016 - Geschrieben von: Lena Flecke

Im November 2015 hatte das Bundesarbeitsministerium (BMAS) einen sehr kontrovers diskutierten Gesetzentwurf zur Bekämpfung des Missbrauchs von Leiharbeit und Werkverträgen vorgelegt. Beim Lohnhallengespräch am 19. Januar 2016 in Bottrop hat die G.I.B. nun in Kooperation mit der „Service-Hotline Zeitarbeit und Werkvertrag“ der TBS NRW und dem Arbeitsministerium NRW im Rahmen der Initiative „Faire Arbeit – Fairer Wettbewerb“ mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Politik, Zeitarbeitsunternehmen und Gewerkschaften sowie der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ den Diskurs intensiv fortgesetzt. Thema waren die aktuellen Entwicklungen in der Leiharbeit und bei Werkverträgen. Fazit der Veranstaltung: Der Gesetzentwurf ist stark überarbeitungsbedürftig. Zwar berge er einzelne Vorteile, für die Sicherstellung von „Fairer Arbeit“ auch bei Fremdpersonaleinsatz jedoch sei er völlig unzureichend.

Thomas Buß, Geschäftsführer der Job find 4 you ist der Meinung: “Tarifpolitik geht vor Gesetz. Nur die Sozialpartner sind in der Lage firmenspezifische Lösungsmöglichkeiten für den Fremdpersonaleinsatz gemeinsam zu erarbeiten. Zeitarbeit und Werkvertrag ohne die Akzeptanz der Stammbelegschaften ist auf Dauer kontraproduktiv. Die Branche braucht im Gegenteil eine mehrjährige Blaupause. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die einvernehmlich erarbeiteten neuen Regelungen Fuß greifen können.”